Wie auch in den vergangegen Jahren bleibt die Frage, ob die Software des jeweils aktuellen Smartphone-Flaggschiffs von Samsung tiefergehend modifiziert werden kann, nicht lange unbeantwortet. Wie erwartet, hat der szenebekannte Entwickler Chainfire als erster eine funktionierende Root-Lösung für das Samsung Galaxy S5 entwickelt und veröffentlicht.
Der niederländische Software-Hacker Jorrit Jongma, besser bekannt als Chainfire, ist mehr oder weniger gebucht darauf, Samsung-Devices zu rooten. Schon zu Zeiten des ersten Samsung Galaxy S war sein CF-Root-Kernel die einfachste Möglichkeit, Root zu erlangen, das blieb auch so bei den Nachfolgern und zahlreichen anderen Geräten des südkoreanischen Herstellers. Obwohl Chainfire unter anderem auch die Superuser-App SuperSU, das Benchmark-Tool CF-Bench und den WLAN-Verschleierer Pry-Fi verantwortet und Teil des Omni ROM-Kernteams ist, waren Kenner der Szene hoffnungsfroh, dass er sich auch um Root für das Samsung Galaxy S5 kümmern würde.
Kurzum: Die Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Gestern Nachmittag meldete Chainfire Vollzug, das Samsung Galaxy S5 ist in der Version SM-G900F erfolgreich gerootet worden. Die Methode funktioniert dabei exakt wie beim Vorgänger: Man versetzt das Galaxy S5 in den Download-Modus, stöpselt es per USB an einen Windows-PC an und flasht die CF-AutoRoot-Datei über das inoffizielle Samsung-Tool ODIN. Die SuperSU-Binary wird mitgeliefert, das Recovery bleibt allerdings Stock und muss, bei Bedarf, separat durch ein Custom Recovery ersetzt werden.
In einem Thread bei den XDA-Developers gibt es genaue Instruktionen und einen Link zum Download. Zu beachten ist freilich, dass mit dem Rooten diverse Sicherheitsfunktionen außer Kraft gesetzt werden, die Samsung im Rahmen seines KNOX-Lösung zur Verfügung stellt – wie schon beim Galaxy Note 3. Aufgrund einer Binary Counters, der per eFuse dauerhaft gesetzt wird (KNOX Warranty Void 0×1), ist der Vorgang selbst bei zukünftiger Entfernung des Roots irreversibel, zudem könnte Samsung aufgrund von nachweisbaren Softwaremanipulationen auf Systemebene theoretisch Gewährleistungs- und/oder Garantieansprüche zurückweisen.
Und noch ein Haken ist an der Sache: Das Samsung Galaxy S5 kommt international in verschiedenen Varianten, die sich in puncto Hardware-Ausstattung zum Teil deutlich voneinander unterscheiden (unterstützte Mobilfunkbänder, CPU, Dual SIM-Varianten und dergleichen). Zum jetzigen Zeitpunkt ist daher unsicher, ob die Methode auch bei anderen international verkauften Samsung Galaxy S5-Versionen funktioniert. Die Variante SM-G900F – bei anderen Varianten differiert der letzte Buchstabe – dürfte aber auch jene sein, die in Europa verkauft wird.
Mit einem gerooteten Android-Smartphone können Apps auf das vollständige Dateisystem zugreifen und gar in Systemverzeichnisse schreiben. So kann man beispielsweise Backup-Tools wie Titanium, den Akku-Schoner Greenify oder das mächtige Xposed-Framework nutzen. Allerdings wird durch Root ein Android-System auch angreifbarer, daher sollten nur erfahrene Nutzer diese Modifikation vornehmen.
Werdet ihr das Galaxy S5, sofern es euer nächstes Smartphone ist, rooten oder lasst ihr euer System unmodifiziert? Sagt’s uns – in den Kommentaren.
Quelle: XDA-Developers [via Android Community]
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